Archiv für das Jahr: 2017

Tantra in Leipzig – Rundbrief 24

November 2017

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

die Tage werden kürzer aber für viele von uns wird die Zeit immer voller. In meiner sexualtherapeutischen Praxis wäre weniger zu tun, wenn unsere Kultur mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens vorsehen würde. “Zeit für Liebe” ist mehr Leuten als Buchtitel bekannt, als das sie daran Denken, ihr hohe Priorität einzuräumen.
Ich sollte darüber nicht klagen. Ich lebe zu einem Teil davon, das Entspannung, Yoga und sinnliche Berührung sich in unserer effizienten, “hoch entwickelten Volkswirtschaft” am einfachsten als kostenpflichtige Dienstleitung in die Work-Life-Balance integrieren lassen. Zwei wunderschöne tantrische Rituale biete ich dafür in der nächsten Zeit an.

  • Ölritual am Samstag, den 18.11. Ein neo-tantrisches Ritual zum Spüren und Nähren.
  • Maithuna-Ritual (Ritual der 5M) am 16.12. für Paare mit Tantra-Erfahrung

Ich würde gerne Bekannte Gesichter wieder sehen und vielleicht geht es euch ähnlich. Verabredet euch doch paarweise und darüber hinaus. Geld ist für mich bei diesen beiden Events kein zentrales Motiv, darüber können wir reden. Beide Events sind schon gut gebucht. Also bitte bald anmelden.

Zur Tantra-Einführung möchte dir nicht nur wegen der kulturpolitischen Bedeutung meinen Kurs in der Volkshochschule Zeitz ans Herz legen.

  • Beziehungskultur, Tantra-Einführung in der VHS-Zeitz, 25.11. und 2.12.2017 über 2 Samstage

Im kommenden Jahr geht es weiter mit

Geschenke, eine Sprache der Liebe an Weihnachten?

Eines der nächsten große Mainstream-Ritual ist die Konsum-Orgie rund um Weihnachten. Ein besonderer Gedanke dazu entstand neulich im Gespräch darüber, wie Liebe und Bindung gelernt werden. Flapsig zusammen gefasst ist es so, das das was an Bindungserfahrung in der frühen Kindheit versaut wurde, ziemlich mühselig im späteren Alter nachzuholen ist. Mitfühlende Wesen können gar nicht anders, als das sie auf die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen dann eingehen, wenn sie da sind und spürbar. Geschenke nur an Weihnachten oder zum Geburtstag zu geben ist irgendwie komisch. Aber wer weniger sichere Bindungserfahrung hat und sich bei Gefühlen und Bedürfnissen leicht verunsichern lässt, der kann die gesellschaftliche Konvention um Weihnachten als Erinnerung nutzen, seine Liebe in der Sprache von Geschenken auszudrücken.

Das Buch “Die fünf Sprachen der Liebe” von Gary Chapman gibt Anregung sich der eigene “Mutterprache” der Liebe bewusst zu werden und die Muttersprache der geliebten Mitmenschen so zu lernen, das sie beim Gegenüber ankommt, so wie zwei Menschen unterschiedlicher Nationalität ihre Beziehung vertiefen, wenn beide die jeweilige Muttersprache des anderen lernen. “Geschenke die vom Herzen kommen” sind eine weit verbreitete Hauptsprache der Liebe. Wenn du ein “Geschenk-Muffel” bist, aber als interessierter Leser dieses Tantra-Rundbriefes dich mit den vielen Facetten von Liebe beschäftigst, dann lade ich dich zu einer kleinen tantrischen Übung ein, das du 1.) deiner Liebe zu einem anderen Menschen in der Sprache von Geschenken Ausdruck verleihst, in dem du dich in den anderen hinein versetzt und dir bewusst machst,  womit du eine Freude machen kannst. Da muss gar nichts großes oder materielles bei raus kommen. Und 2.) empfehle ich dir bei jedem Geschenk welches du bekommst, mal davon aus zu gehen, das da jemand seine Liebe (zu dir) ausdrücken möchte. Selbst wenn überwiegend Konvention oder Berechnung zu diesem Geschenk geführt haben, fühlt es sich für alle besser an, den Liebes-Anteil zu sehen und zu würdigen.

Es ist heutzutage schon subversiv Revolutionär, jede deiner Rollen ganz mit Liebe auszufüllen (wie in einer Meditationsanleitung bei einem BeFree-Tantra-Treffen neulich auftauchte)

Szene-Info

  • Thomas Becher (Momoart) hat seine Praxis “Natur und Psyche” inzwischen eröffnet.
  • Einigen anderen Sexualtherapeuten nach Sexocorporel treffen sich alle paar Wochen zur Intervision bei Thomas in der Praxis.
  • Die tantrische Frauenarbeit von Agnieszka (Agni-in-Leipzig) läuft Berichten von Teilnehmerinnen zu folge gut an.
  • Diamond-Lotus hat sich vom Ticketing-Dienstleister Anuseva getrennt.
  • In Dresden haben mehrere Massage-Studios wegen dem sogenannten “Prostituiertenschutzgesetz” Behördenvertreter zu einem runden Tisch eingeladen, aber die zuständigen Stellen halten sich zurück.
  • Caris und Mandus laden ein zu einer neuen Tanz-Variante “smygadans” mit tantrischen Elementen am 11.11.
  • Ailu & Caris starten nach Berliner Vorbild einen “Liebesletter” für Leipzig der einmal im Monat erscheinen soll. Darin sollen Informationen über Veranstaltungen zu den Themen: Liebe, authentische Begegnung, Beziehungen, achtsame Berührung, Kuscheln, Sexualität, Erotik, Körperlichkeit, Kommunikation zusammen gefasst werden.
    Wer diesen bekommen möchte, schreibe bitte an liebesletter@riseup.net.

Viele Grüße und Namasté
Helfried

P.S.:  Die Jahresprogramme der verschiedenen Tantra-Anbieter sind vermutlich schon fertig, aber noch nicht im Tantra-Kalender für Leipzig eingetragen.  Bitte schickt mir eure Veranstaltung-Hinweise für das erste Halbjahr.

Tantra in Leipzig – Rundbrief 23

August 2017

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

der Sommer neigt sich dem Ende zu und nach Entspannung oder Reisen in entfernte Gegenden (weit weg oder kurz hinter dem Horizont des eigenen Wohnortes) kommen neue oder altbekannt Anforderungen auf uns zu. In diesem Rundbrief kannst du lesen, welche Tantra-Veranstaltungen in und um Leipzig geplant sind und ich möchte kleine Exkurse in die Advaita-Philosophie, Gesellschaft und Politik zur Anregung geben.

Ab 11.9. gebe ich einen verkürzten Tantra-Einsteigerkurs über 4 Montag-Abende, der im direkten Anschluss mit einen Tantra-II-Kurs über 8 Abende weiter geht. Damit möchte ich die vielen Leipziger ansprechen, die nach ersten Tantra-Erfahrungen gerne weiter machen wollten, aber sich noch nicht wieder gemeldet haben. Für sinnliche Erlebnisse gibt es wieder ein Massage-Wochenende mit systematischer Einführung, aber auch für Wiederholer ist immer etwas neues zu finden. Bei der Preisgestaltung probiere ich ein neues, Einkommensabhängiges Modell.

… Mit tantrischen Grundkenntnissen und einer persönliche Praxis helfen uns Rituale, ab und zu aus den Niederungen des Alltags heraus zu kommen und Früchte unseres Lebens zu genießen. Mit den Ritualen verbindet sich die Hoffnung, aus dem weiten Bekanntenkreis erfahrener Tantrika und Freunde hier in Leipzig einen Knotenpunkt im “Tantra-Gewebe” entstehen zu lassen, wo wir uns ab und zu in einem langsam wachsenden Freundeskreis sehen können. Verabrede dich mit alten und neuen Bekannten dazu…

  • Ölritual am 18.11. Ein neo-tantrisches Ritual zum Spüren und Nähren
  • Maithuna-Ritual am 16.12. für Paare mit Tantra-Erfahrung

Als kulturpolischen Erfolg sehe ich die Fortsetzung des Tantra-Einsteigerkurses in der Volkshochschule Zeitz, der aber auch noch zustande kommen muss. Vielleicht kannst du ja weiter empfehlen.

  • Beziehungskultur, Tantra-Einführung in der VHS-Zeitz, ab 25.11.2017 über 2 Samstage, 10:00 – 18:00 Uhr

Szene-Info

Und was gibt es sonst in der tantrischen Szene in und um Leipzig?

  • Thomas Becher (Momoart) gründet als neu geprüfter Heilpraktiker und langjähriger Tantra-Masseur eine Praxis und sucht Startkapital mit Hilfe von Startnext dabei erwähnt er gute Akupunkturkonzepte z.B bei Dyspareunie.
    Siehe www.startnext.com/natur-und-psyche
  • Agnieszka startet mit einem umfangreicheren Seminarprogramm, vor allem für Frauen. Siehe Agni-in-Leipzig
  • Sandy. die mit ihren Webseiten unter dem Stichwort Tantra hier sehr präsent ist, wird im Rahmen der geänderten Rechtsverhältnisse (siehe unten), ihre Fähigkeiten und Angebote mehr richtung Ayurveda und Schamanismus verschieben und sich räumlich verändern. Siehe Tantra-dream
  • Bei Sinnesart in Dresden gibt es eine Fülle von einzelnen Abendveranstaltungen unter dem Zeichen von Tantra, die ich nicht alle in den Überrgionalen Tantrakalender aufnehme. Siehe Sinnesart
  • Das neue Prostituiertenschutzgesetz ist mittlerweile offiziell in Kraft getreten, von dem wir befürchten müssen, dass es die Tantramassage juristisch und verwaltungstechnisch in die Prostitution einreiht. Demgegenüber steht die Anerkennung der Tantramassage-Ausbildung (bei AnandaWave nach den TMV-Qualitätskriterien) als Berufsausbildung mit Umsatzsteuerbefreiung wie es vom Verwaltungsgericht Köln im August 2015 entschieden wurde. In einer Stellungnahme schreibt der Tantramassage-Verband “Jegliche Art von gewerbsmäßiger Berührung im Intimbereich als ungelernte und oft unfreiwillige Prostitution aufzufassen, passt eher in den Geist der 50er und 60er Jahre … Wir brauchen ein Gesetz für Sexualpraktiker und kein Prostituiertenschutzgesetz”.
    Im Land Sachsen ist die Durchführungsverordnung für das Gesetz noch in Arbeit und wir können vielleicht noch etwas darauf Einfluss nehmen., weil Tantramassage inzwischen von Ärzten und Therapeuten häufiger ihren Klienten empfohlen wird als ergänzende Quelle für Heilung.

Advaita-Vedanta – Nondualität

Auf welchem Wege können wir das Leid unserer Anhaftungen überwinden? Ein sehr radikaler philosophicher Weg, der im indischen Mittelalter von Shankaracharya beschrieben wird, führt zur “direkten Verwirklichung des Selbst” durch die Einsicht, das die (duale) Welt nur Illusion ist. “Durch ununterbrochene Praxis (der Meditation) können wir Atman verwirklichen” und damit Sat-Chid-Ananda (Sein-Wissen-Glückseligkeit) erfahren. Die 9-Tätige Weiterbildung bei Yoga-Vidya zu diesem Thema brachte mich persönlich allerdings zu der Erkenntnis, das der Weg des philosophischen Jana-Yoga schwierig ist. Nach 30 Jahren Advaita-Forschung hat der wissenschaftlich gebildete Dozent auf diesem Wege keine Glückseligkeit erfahren können und uns empfohlen unsere Praxis von Yoga und Tantra fort zu setzen.

Mich hat diese Ausbildung darin bestärkt die kleinen Momente der einfachen Glückseligkeit viel mehr zu genießen und unser Mitgefühl schrittweise in uns selbst zu entwickeln und langsam über unsere Partner und Familie bis in die Welt auszudehnen. Eine Umfrage unter Yoga-Teilnehmern nach dem Urlaub ergab, das die Momente der Glückseligkeit (trotz ferner Urlaubsziele) am häufigsten beim ruhigen Zusammensitzen mit geliebten Menschen auf dem Balkon oder der Terrasse bei einer Tasse Tee, in der Betrachtung von Blumen oder anderen kontemplativen Tätigkeiten lag. Wenn diese Erkenntnis um sich greifen sollte, ist schon wieder die Konsumindustrie (und auch mein kleiner Seminarbetrieb) gefährdet.

Buchtipp

Eines der inspirierenden Bücher der letzten Zeit ist von M.B.Crawford “Die Wiedergewinnung des Wirklichen”, wo er den Begriff der Aufmerksamkeitsökonomie darlegt, wie in unserer materiell gesättigten Welt der Wettbewerb von der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen hin zur Erlangung unserer Aufmerksamkeit geht, als eine persönliche und begrenzte Ressource. Das Buch regt zu Gedanken an. Es ist inzwischen anerkannt, das von den meisten Produktpreisen die Hälfte für Werbung und Marketing verwendet wird. Eine philosophisch und gesellschaftliche bedenkliche Fehlentwicklung ist, das in unserer Kultur (in den USA noch etwas mehr als in Deutschland) die Aufteilung unserer Aufmerksamkeits-Spanne im öffentlichen Raum überwiegend von ökonomischen Interessen geleitet wird. In einer anderen Welt, in der unsere Aufmerksamkeit weniger von bunten bewegten Bildern von außen unter Dauerbeschuss genommen wird, sondern aus innerer Neugier und eigenen Interessen geleitet wird, könnten viele Produkte nicht nur zum halben Preis angeboten werden (dazu lohnt sich ein eigener Gedankengang), sondern die Aufmerksamkeit könnte sich auch mehr auf das Glück meditativer Kontemplation oder zwischenmenschlicher Kontakte verteilen. Dazu müssten die ökonomischen Interessen zurück gedrängt werden.

Das Problem ist komplex, wie ich an mir selbst merke. Einerseits kann ich jeden verstehen, der Rundbriefe sofort weg-klickt, andererseits wünsche ich mir natürlich Teilnehmer. Ohne “Werbung” würde ich die wunderbaren Geschenke, die Tantra für ein lebendiges Leben geben kann, gar nicht in die Welt bringen können.

Politik

Ein weiteres Ritual der nächsten Zeit ist in unserer Kultur die Bundestagswahl. Pro Forma ist es das wichtigste Ereignis der Demokratie in unserem Land. Ich möchte hier keine Wahlempfehlungen geben, aber aus einer tantrisch/yogischen Sicht von Satya (Wahrhaftigkeit)  gibt es nichts zu wählen. Wenn ich nur “das kleinere Übel” wählen kann, ist es schwer Ahimsa (Nichtverletzen) zu leben. In anderen Ländern ist die Wahlenthaltung als politisches Statement klarer etabliert. Es sollte die etablierten Regierungsvertreter zu etwas mehr Zurückhaltung auffordern, wenn ihre Macht nur eine dünne Legitimation hat und 40% der Wähler gar nicht für diese Zusammensetzung des Bundestages gestimmt haben, geschweige denn für diese Regierung. Leider sehe ich in der etablierten Politik aller Orten die Bedienung der Partikularinteressen von kapitalkräftigen Lobbyisten und rücksichtslose Ignoranz gegenüber der Zukunft unserer Kinder. Dagegen kommt ohnmächtige Wut auf, die wieder von mächtigen Meinungsmachern instrumentalisiert und missbraucht wird.

Lösungen für viele Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens liegen jenseits der Parteipolitik. Direkte Demokratie ist da nur ein Stichwort. Leider muss eine menschliche Politik gegen verinnerlichte Glaubenssätze unserer Eltern, gegen etablierte Parteistrukturen und gegen die Medienmacht großer Konzerne erarbeitet werden. In der Vergangenheit musste dafür gekämpft werden. Ob sich heute mit einem friedlichen kulturellen Wandel mehr bewirken lässt? Das kann ich nur hoffen, gleichzeitig heißt  Satya (Wahrhaftigkeit) aber auch, gegen eklatantes Unrecht klar Stellung zu beziehen und mit Weisheit für eine besser Zukunft einzustehen.  Die verehrte tantrische Göttin Kali scheut sich nicht vor den “Ego-Köpfen” halt zu machen. Die dahinter verborgenen Menschen können wir als Tantrika dennoch als göttliche Wesen verehren. In einem Blogg unter www.kulturtempel.de versuche ich politische Meinung zu artikulieren, stehe da aber noch ganz am Anfang.

Das war jetzt einiger Input für den Geist, aber wer mich kennt weiß, das in den Veranstaltungen Sinnlichkeit, Leichtigkeit und emotionale Geborgenheit im Vordergrund stehen. So hoffe ich, den einen oder die andere von euch demnächst mal wieder zu sehen.

Viele Grüße und Namasté
Helfried

TantraRundbrief Nr. 22

April 2017

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

was gibt es neues in Leipzig? Nicht viel. Die Vision einer lebendigen Tantra-Szene in Leipzig mag ich nicht aufgeben, auch wenn es sich manchmal anfühlt, als wäre ich auf einem verlassenen Holzweg. Mit den Holzwegen durfte ich beim Wandern in Schweden Erlebnisse sammeln. Sie sind beschwerlich zu gehen, man nimmt rechts und links die brutalen Auswirkungen unserer Wirtschaftsweise war und kommt am Ende in unberührte wunderschöne Natur, aber zu keinem Ziel welches auf einer Landkarte verzeichnet wäre.

Inzwischen dürften viele Hundert Menschen in Leipzig den einen oder anderen Tantra-Kurs besucht haben, um glücklich und inspiriert nach Hause zu fahren, mit dem Wunsch das Lebensgefühl des Seminares mit in ihren Alltag zu integrieren. Aber schon die alten Meister sagen, was auch heute täglich bestätigt wird. Für ein gutes Lebensgefühl, mit Lebendigkeit, sozialer Harmonie, emotionaler Ausgeglichenheit und Sinnerfüllung, braucht es eine regelmäßig (spirituelle) Praxis. Ich habe “spirituelle” in Klammern gesetzt, weil viele damit assoziieren, mit gekreuzten Beinen still auf dem Boden sitzen zu müssen, was nicht gemeint ist. Ob du dich liebevoll um deine Familie kümmerst, in einem Umweltverband engagierst, im Wirtschaftsleben für soziale Verantwortung einsetzt, deinen Frieden in der Natur findest oder Yoga praktizierst, … gemeinsam sollte diesen Tätigkeiten sein, das du immer wieder achtsam bewusst werden lässt, was deine Lebendigkeit und Liebesfähigkeit stärkt und wo du “ausblutest” und externe Unterstützung brauchst, um bei einer sinnvollen Tätigkeit dabei bleiben zu können.

Tantra-Workshops und Yogastunden können im Alltag Orte der Ruhe und Erholung, der Inspiration und Bestätigung, der sinnlichen Freude und ekstatischer Lebendigkeit sein, und dir neue Kraft geben, deinen Weg zu gehen. Kein Mensch sollte glauben, sich auf Dauer allein durchschlagen zu können. Wir sind als Menschen soziale und mitfühlende Wesen.  Daher laden wir hier immer wieder zu tantrischen Ritualen und Treffen ein.

Ein persönliches spirituelles Erlebnis hatte ich letzte Woche, als eine befreundete Kundalini-Yoga-Lehreren zu eine Friedensmeditation für Syrien aufrief. 2 ½ Stunden ein einziges Mantra singen. Ich dachte mir, da eine Stunde mit zu machen und im Hinterkopf dachte ich auch, das die “Kundaliniker” wieder übertreiben. Aber dann konnte ich nicht weg, ohne den anderen Gitarristen alleine zu lassen und habe mich nach 1½  Stunden angefangen wirklich darauf ein zu lassen und mein Mitgefühl auf die Menschen in Syrien bis hin zu Assad auszuweiten. Da wurde mir fühlbar bewusst, wie leidvoll die Situation dort ist und ich habe “Rotz und Wasser” geheult und tranceartig weiter gespielt und gesungen und die schmerzenden Finger wurden immer unwichtiger. Keiner in Syrien kann ohne die anderen die absolut notwendige Trauerarbeit antreten, und ohne die emotionale Verarbeitung der schrecklichen Erlebnisse wird kein Frieden möglich sein.  Wir können alle nur auf einen baldigen Waffenstillstand hoffen, und weiter, das die Menschen dort einen Weg finden, den Schmerz zu verarbeiten. Da viel mir ein, das mein Vater nach dem zweiten Weltkrieg in der “klingende Brücke” dabei war und beim Singen deutscher und französischer Lieder Versöhnung finden konnte, wo er wenige Jahr vorher noch an der Front gegen den “Erbfeind” war. Singen kann in einer Situation, wo du keinen Trost bei anderen Menschen finden kannst, ein ganz wichtiger Schritt der emotionalen Heilung sein. Das wurde wurde mir in diesem kleinen Ritual bewusst. Und es kommt darauf an, dich auf die spirituelle Praxis wirklich einzulassen, um die “Früchte” zu ernten.

Ich wünsche dir eine gute Zeit.
Namasté
Helfried

Tantra in Leipzig – Rundbrief 21 (1/2017)

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

ich wünsche noch allen nachträglich ein frohes neues Jahr und das die besten (nicht alle) Wünsche und Vorsätze gelingen mögen.

Seit dem letzten Rundbrief hat sich im Tantrakalender  wenig getan. Einige Veranstaltungen von Sinnesart in Dresden sind noch einzutragen und Steffi und Erik planen noch mehr in Leipzig. Das meiste stimmt noch. Als nächstes möchten wir dir das Massage-Seminar am nächsten Wochenende (d.h. ab 27.1.) empfehlen.

Ein kleiner Erfolg und Anzeichen einer zunehmenden gesellschaftlichen Anerkennung sehe ich darin, das in der Volkshochschule VHS Zeitz ein Tantra-Einsteigerkurs angeboten wird. Im Titel sollte Tantra dann zwar doch nicht mehr stehen, aber inhaltlich wurde ich angefragt und habe freudig zugesagt.

Zu unserer großen Freude konnte der wöchentliche Tantra-Einsteigerkurs voll ausgebucht am Montag starten, der wie ein Yogakurs über 8 Wochen an Abenden unter der Woche geht und sich damit ein wenig mehr in den Alltag integriert, als die typischen Tantra-Wochenenden. Diese Erfahrung deckt sich mit der Anerkennung durch die Volkshochschule.

Tantra in Leipzig – Rundbrief 20 (12/2016)

Liebe Tantriker und Interessierte in und um Leipzig,

im letzten Rundbrief habe ich eine Umfrage gestartet, was ihr mit Tantra verbindet. Über die Ergebnisse berichte ich weiter unten.

Zum neuen Jahresbeginn habe ich mal wieder Tantra-Termine rund um Leipzig zusammen gesucht und im Tantrakalender zusammen gefasst. Hoffentlich findest du das, was dich im Leben auf gute Art weiter bringt. Ich freue mich natürlich besonders, wenn dich deine Suche zu meinen Kurs-Angeboten oder Massagen führt. Die nächsten Highlights hier sind:

Anmeldung über das Anmeldeformular

Als nächstes beginnen aber die Rauhnächte, eine Zeit für Rückzug und besinnliche Stunden. In dieser europäischen Tradition heißt es, das “die Nebel zwischen den Welten” dünner sind. Komm zur Ruhe, fälle keine schwerwiegenden Entscheidungen. Gemeint ist die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig, mit dem Schwerpunkt an Sylvester, wo der Überlieferung zufolge die “Wilde Jagd” über den Himmel zieht.

In meinem ganz persönliches Ritual zum Jahreswechsel setze ich mich gemütlich mit meinem Tagebuch hin und beantworte mir die folgenden fünf Fragen mit jeweils einigen Zeilen, und würdige damit all die schönen und wichtigen Erlebnisse des Jahres zusammenfassend.  Die Antworten möglichst konkret, so das Einzelheiten und Bilder und Gefühle bewusst werden. Vielleicht inspiriert dich das Ritual ja.

  • Was waren die schönsten Momente?
  • Was waren die wichtigsten Momente? (nicht unbedingt schön)
  • Was habe ich gelernt? (persönlich, aber auch Weiterbildungen)
  • Was habe ich abgeschlossen? (spielt in meinem zukünftigen Leben keine wichtige Rolle mehr)
  • Welche “offenen Enden” nehme ich mit ins neue Jahr? (und möchte ich gerne abschließen)

Die Tantra-Umfrage vom letzten Rundbrief kann leider keine repräsentativen Ergebnisse liefern. Von über 400 Mails kamen 11 Rückmeldungen. Bei diesen Antworten lagen die Präferenzen wie folgt:

  1. Selbst-Annahme und Hingabe ist am wichtigsten (ø 9,6 von 10 Punkten)
  2. Sinnliche Berührung (ø 8,6 Punkte)
  3. Spirituelle Entwicklung (ø 8,4 Punkte)

gefolgt von persönlicher Entwicklung und Heilung. Sexuelle Erlebnisse und Massagen waren mit 6,8 und 6,5 Punkten auf den hinteren Rängen.

Sonstiges?
Bei den Terminen solltest ist das Open-Heart-Tantra-Festival ab 28. Juni 2017 vor zu merken. Sonst gibt es aus der Tantra-Szene in Leipzig nicht viel öffentlich zu berichten. Wenn du etwas vermisst, lass es mich wissen. Für den Rundbrief nehme ich gerne Anregungen auf.

Viele Grüße und Namasté
Helfried

Tantra in Leipzig – Rundbrief 19 (10/2016)

Liebe Tantriker und Interessierte in und um Leipzig,

wir möchten über diesen Verteiler in eigener Sache Einladen zum Ölritual am 29.10. in Leipzig. Einen Tag später, am Sonntag gibt es die nächste Kuschelparty und nachdem der laufende Tantra-Einsteigerkurs voll ist, wird der nächste Kurs ab Januar 2017 starten.