Tantramassage ist keine Sexdienstleistung im Sinne des ProstSchG

In einem aktuellen Urteil* behauptet das Verwaltungsgericht Düsseldorf, dass Tantramassage unter die Regelungen des ProstSchG fallen soll. Dies wird laut Pressmitteilung des Gerichts primär mit dem Schutz der beteiligten Personen vor Geschlechtskrankheiten begründet.

Eine befreundete Ärztin fragte wieso? Es gibt keinen Schleimhautkontakt in der Tantramassage! Im ProstSchG und den Begründungen**, Kommentaren und Anhörungen im Bundestag taucht Infektionsschutz nur bei der Kondompflicht auf. Tantramassage hat aber mit Kondomen nichts zu tun. Der Kern dieses Gesetzes ist der Schutz von Prostituierten und die ordnungsrechtliche Regelung dieser Branche, aber nicht der Infektionsschutz.

Die Schwarz-Weiß Regelung, nach der Tantramassage nur von staatlich registrierten Prostituierten ausgeführt werden soll, führt zu Nachteilen für sexuell traumatisierte und heilungsbedürftigen Menschen, die nicht so ohne weiteres in die Sex-Branche verwiesen werden sollten.

Auch wenn bei Google unter dem Stichwort „Tantramassage“ überwiegend Sexdienstleistungen angeboten werden, ist laut Familienministerium eine Einzelfallprüfung vorgesehene. In meiner Praxis gibt es kein Schutzbedürfnis oder ordnungsrechtlichen Regelungsbedarf für meine psychotherapeutische Heilpraktiker-Praxis. Ob Tantramassage eine Sexdienstleistung ist, oder nicht, darüber kann man streiten. Aber seriöse Tantramassage ist keine „Sexdienstleistung im Sinne des ProstSchG“, weil seriöse Tantramassage nichts mit dem Schutzzweck des ProstSchG zu tun hat. Ich habe über 1 Jahr im „Arbeitskreis Sexarbeit“, der vom Gesundheitsamt Leipzig initiiert wurde, mitgemacht. Mit den Problemen der Sexarbeiter:innen habe und hatte ich nie Kontakt. Eine restriktive Sichtweise auf Tantramassage, wie sie das Verwaltungsgericht Düsseldorf vertritt, würde zur Schließung meiner Praxis führen, obwohl hier überwiegend Frauen mit Heilungsabsicht zur sexualtherapeutischen Beratung und zur Tantramassage kommen. Es spricht einiges dafür, dass der Gesetzgeber zukünftig, durch ein Sexarbeiter:innen Gesetz, einen differenzierteren Umgang mit der sexuellen Kultur ermöglichen sollte.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es wird voraussichtlich eine Revison des Urteils geben. In einer Zeit, in der kulturelle und demokratische Gepflogenheiten allgemein durch Infektionsschutz unter die Räder kommen, sollten wir darauf achten, nicht diesem Zeitgeist zu folgen. Der Tantramassageverband tritt dafür ein, dass seriöse Tantramassage auch weiterhin nicht unter die restriktiven Bestimmungen des ProstSchG fallen wird. Es bleibt zu hoffen.

* Siehe Az.: 29 K 8461/18 vom 17.11.21
**siehe Bundestagsdrucksache 18/8556

Tantra-Rundbrief 34 – 9/2021

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

ich hoffe, ihr nutzt den Sommer für nährende und erbauliche Kontakte. Ich konnte die südfranzösischen Alpen genießen und wurde glücklicher Weise auch an keiner Grenze angehalten. Das war für mich auch ein Vertrauen schaffendes Erlebnis.

Ich erlebe in letzter Zeit ein starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu Gleichgesinnten. Leider scheint das gerade schwieriger zu werden. Im Rahmen der Angst-Krise des letzten Jahres sind wir kritischer und empfindlicher geworden. Immerhin wurde uns oft suggeriert, das Kontakte “über Leben und Tod” entscheiden können. Angst polarisiert. Die geschürte Angst zu überwinden braucht Vertrauen. Wie können wir Selbstvertrauen und Mut stärken? Dazu würde ich gerne mehr Antworten liefern, aber zur Zeit tauchen mehr Fragen auf. Immerhin kann ich euch Antworten liefern, was wann wo in tantrischer Hinsicht geplant ist. 

Vor allem der Einsteigerkurs über 10 Wochen ist ein großes Herzensanliegen, weil darin lokale Gemeinschaft gelebt wird, die weiter tragen kann. Die gewonnene Selbsterfahrung ist gute Basis für weitere Selbstverwirklichung. 

Weiter kann ich immer wieder individuelle Tantramassage-Kurse für Paare nach Vereinbarung  empfehlen, wo auf die Persönlichen Bedürfnisse tief eingegangen werden kann. Hier erlebe ich immer wieder Heilungsprozesse.

Nachrichten

Roland Becker, der seit langem mit seiner Lebendigkeit in der Leipziger Tantra-Szene dabei war und in den letzten Jahren mit Hella immer wieder die Freunde der Tantramassage eingeladen hat, ist am 2. März im Alter von 81 Jahren verstorben.

Die Tantramassage-Treffen, zu denen Roland und Hella in den letzten Jahren hier in Leipzig eingeladen haben, werden von Hella Holter mit Unterstützung durch Stefan Rohloff weiter geführt. Wer Interesse hat, kann sich auf den Verteiler von Hella setzen lassen.

NEUANFANG – NEUE WEGE: Sähe jeden Tag Samen des Lichts, der Hoffnung und der Liebe. Die BeFree-Abende, zu denen Kristin, Cornelia und Stefan als Assistenten von Regina Heckert seit 2013 in Leipzig eingeladen haben, werden von Stefan und Hella Titel Capella-Abende weiter geführt. Wer Interesse hat, kann sich an Stefan (capella.leipzig@gmail.com) wenden, um auf den Verteiler aufgenommen zu werden.

Helfried Siegel (mein Namensvetter) sucht Interessenten für ein Wohn- und Projekthaus, weil er eine interessante Immobilie (ehem. Jugendherberge bei Dahlen) im Auge hat. Er bittet mich, das weiter zu leiten. Meldet euch bei he-sie@posteo.de

Claudia Hoffmann lädt ein zu Workshops „Abgrenzen und Nehmen können, Übungsgruppe zu persönlichen Grenzen mit Übungen des Wheel of Consent“ ab 22.9.

Anjoka ist nach Hamburg gezogen. Der Weg-des-Tantra führt sie woanders hin.

Das Anukan-Seminarzentrum wird auch wirtschaftlich gebeutelt. Katrin Laux schreibt in ihrem letztn Rundbrief „Aufgeben oder kämpfen? Beides fühlte sich nicht richtig an. … die Kunst des Gebetes: Nicht wünschen und bitten, sondern visualisieren und dankbar sein.“ Und dann kamen wunderbare Ideen und Menschen, die sie finanziell unterstützen.

Klaus Sadadasa sucht für sein Devapujana-Tantra ein kleines Seminarhaus zum Kauf oder Pachten mit mindestens 60 m² Gruppenraum und ist dankbar für Hinweise und evtl. Mitstreiter. Nachrichten an sadadasa@devapujana.de 

Buchtip

Tatsächlich gab der Mangel an Veranstaltungen im letzten Jahr mehr Zeit zum lesen. 

Interessant war für mich, gerade in schwierigen Zeiten, immer wieder in der Bhagavat-Gita zu lesen. Eine zeitgemäße Version für westliche Leser bietet Jack Hawley (2001), übersetzt ins Deutsche und im Goldmann-Verlag erschienen. Im Gegensatz zu Sanskrit-nahen Arbeitsbüchern der Yogalehrer-Ausbildung lässt sie sich flüssig lesen und bietet moderne inspiration. Ich habe mich während der diversen Corona-Demos in Arjuna wieder gefunden. Die Hauptfigur steht auf dem Schlachtfeld zwischen den Fronten, wo auf beiden Seiten Freunde und Verwandte zum Kampf bereit gegenüber stehen, und Krisha erklärt ihm seinen inneren Frieden zu finden.

Ganz im Gegensatz zu diesem inneren Frieden rüttelt ein anderes Buch auf. Ich teile hier mit euch Bücher, die ich lese und die ich für eine friedliche und liebevolle Welt für wichtig halte, auch wenn sie nichts mit Tantra zu tun haben. “Wer schützt die Welt vor den Finanzkonzernen” von Jens Berger (2018), beschreibt detailliert und gut recherchiert die Machtfülle der Finanzelite und wie ihre gut geschmierten Netzwerke es geschafft haben, die Finanzwirtschaft der demokratischen Kontrolle weitgehend zu entziehen, obwohl dieser Wirtschaftsbereich die Welt schon mehrfach nahe an den Abgrund geführt hat. Hier gibt es keine Verschwörungsmythen, sondern reale Geschichte. Dieses Buch ist schwierig für mich, da es meine Ohnmacht gegenüber den großen Ungerechtigkeiten vor Augen führt, und ich andererseits die Augen auch nicht vor der Realität verschließen mag. In meinem Umfeld habe ich viel mit ganz lieben Menschen zu tun. Gleichzeitig fühle ich in mir aber auch den Anteil eines friedlichen Kriegers, der angesichts gefährlicher gesellschaftlicher Entwicklungen wach gerufen wird, und die inneren Konflikte wie Arjuna (siehe oben) lösen muss. 

Meinung

Die folgenden Zeilen sind Ergebnis vieler Gedanken die mich beschäftigen. Sie haben nicht direkt mit Tantra zu tun. Bitte überspringen, falls du nur zu Tantra lesen magst. Ich persönlich vertrete ein Bild, dass Tantra eine ganzheitliche Weltanschauung ist, und auch zu tagesaktuellen gesellschaftlichen Themen Meinungen erarbeitet werden sollten.

Die geschürte Angst in der Corona-Pandemie trägt ihre Früchte. In meiner Wahrnehmung ist die zersetzende Wirkung zunehmend zu spüren. Nach eineinhalb Jahren geschürter Angst vor Krankheit, Armut oder Repression gehen vielen die Kräfte aus, sich gegen „Unsinn“ zu wehren. Rückzug ist die Folge. Zuhören und aufeinander Zugehen ist sehr wichtig ist. Aber was soll ich machen? Was, wenn ich zuhöre, und das Gesagte (meines erachtens) sachlich falsch ist, oder die Relationen völlig verschoben sind? Ich plädiere für sachliche Argumente.

„Du wirst schon sehen“, „Ein Infektionsrisiko ist nicht ausgeschlossen“, … Wenn diffuse Andeutungen als Drohung emotional aufgeladen werden oder als Begründung für autoritäre Strukturen herangezogen, sollten wir aktiv gegensteuern. Manchmal denke ich: „Das Schüren von diffusen Ängsten sollte zum Straftatbestand gemacht werden!“ Nicht im rechtlichen Sinne, aber gesellschaftlich geächtet. Wer von Gefahren spricht, sollte sie konkret benennen. Nur so können wir lernen, mit Gefahren umzugehen. Das gilt nicht nur für Kinder. 

Nachdem die bürgerliche Presse uns monatelang mit Corona-Todesstatistiken bombardiert hat, kommen nun Impfkritiker mit angeblichen Todesgefahren, die noch deutlich schlechter nachvollziehbar sind, als die Daten der Infektions-Hysteriker. In einer gesellschaftlichen Pendelbewegung haben in letzter Zeit die „Mahner und Warner“ Oberwasser. Die mutigen werden ausgebeutet oder verunglimpft. Ich hätte gerne einen treffenden aber sympatischen Sammelbegriff für diejenigen, die angesichts einer mittelmäßig gefährlichen Krankheit das Leben still legen wollen. Wie sollen wir die Leute nennen, die es richtig finden, das mit vielen Tausend Euro öffentlichen und privaten Aufwand ein ¾ Jahr keine Yogakurse stattfinden, obwohl Yoga genau das bietet, was wir in der Corona-Krise brauchen: Stärkung des Immunsystems und Gelassenheit bei Stress?

Weitere Meinungen blogg ich auf www.kulturtempel.de. Ich finde Wahlen z.B. wichtig. Ich sehe Gefahren in der Machtkonzentration großer Finanzkonzerne. Die politische Arena ist ein Raubtierkäfig. Ein anarchistischer Umgang mit Gottheiten kann helfen. 

und sonst? 

Ich hoffe, das du persönlich in deiner täglichen spirituellen Praxis (sadhana) eine Kraftquelle gefunden hast. Ich wünsche dir Glück und Zufriedenheit. Möge dein Mitgefühl sich erweitern und Mut und Tatkraft bringen. 

Namasté – Ich grüße das Göttliche in dir. Helfried

Tantra-Rundbrief 33 – 3/2021

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

gerade nach  langem „sozial distancing“ ist Gemeinschaft für die Seele wichtig. In dieser gesellschaftlich schwierigen Zeit zeigt sich der Wert von guten sozialen Beziehungen, Freundeskreisen und Gruppen. So konnten wir im Rahmen unserer Sangha „unter dem Radar“ etwas gegen Einsamkeit machen. Kommerzielle Angebote sind viel empfindlicher von der Coronaschutzverordnung bedroht. Ich habe dennoch meine Ansage wahr gemacht, und ab März ein wunderschönes Tantra-Einsteiger-Seminar veranstaltet und der nächste Massage-Kurs ist auch schon ausgebucht. Meine Angst vor Repression ist real, aber auch die Überzeugung, das wir uns weder von einer mittelmäßig gefährlichen Krankheit, noch von einer autoritären Regierunsverordnung klein kriegen lassen. Wir haben uns Schnelltest besorgt und am Anfang des Seminars alle getestet und dann entspannte Zeit gehabt. Am Anfang (vor den Tests) war die Stimmung jedes mal etwas komisch. Vor der geschürten Angst, dass alle Menschen als „giftig“ angesehen werden (bis ein „offiziell anerkannter“ Test das Gegenteil sagt), können wir uns auch nicht gänzlich verschließen, aber nach etwas Zeit fühlt es sich in der Gruppe wieder normal und gesund an. Ich schreibe das, weil ich zur Nachahmung anregen möchte. Bei den aktuellen (in Leipzig moderaten) Inzidenzen, halte ich unser (illegales) Verhalten auch für vertretbar und würde einen Rechtsstreit über die Angemessenheit von Bußgeldern ins Auge sehen (mit ungewissem Ausgang).

Das bringt mich zu dem Punkt, für unseren kommenden Tantra-Mittelstufe-Kurs (T2, siehe Webseite) zu werben. …

Nach dem letzten Rundbrief bittet Sandy Seidel darum, über ihre Access Consciousness-Arbeit zu berichten. Sie gibt Tageskurse in Access Bars und Access Facelift. Siehe www.tantracoaching-in.de

Tantra Rundbrief 32b – 2/2021

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

jetzt steht der Frühling vor der Tür und ich hoffe, es geht dir gut. Ich konnte in diesem Lockdown meine tägliche persönliche spirituelle Praxis intensivieren, aber so langsam reicht es mit „social distancing“. Eine gute Nachricht sehe ich darin, dass ganz allgemein Pandemien epidemiologisch oder durch soziale Entscheidung beendet werden. Da wir den Virus nicht einfangen können, ist es an der Zeit, sozial zu entscheiden. Zumal die Coronakurve zum Frühjahr hin abflauen wird –  wie die Grippewelle. Wir sollten den Sommer nutzen, das echte Leben zu genießen und die Tragfähigkeit unserer Beziehungen stärken. Der nächste Winter kommt bestimmt. Ich beschließe ab März wieder Gruppe zu erleben. 

Der folgende Rundbrief ist wieder etwas länger geworden. Ich versuche die Schlüsselworte Fett hervorzuheben, falls du den Text überfliegen möchtest. Es geht um unsere Veranstaltungen, Liebe Stärken, Leben und Sterben, Gesellschaft und eine Buchrezension.

Für unserer Einsteiger-Wochenende vom 12.-14.3. haben sich bisher 5 Teilnehmer verbindlich angemeldet. Wir werden eine kleine Gruppe, aber es sind noch Plätze frei. Corona-Bedingungen? Falls der Kurs verboten wird, sprechen wir miteinander und suchen evtl. nach einem anderen Termin. Falls du da nicht kannst, bekommst du dein Geld zurück. Falls das allgemeine Infektionsgeschehen es empfiehlt, bieten wir vor Beginn des Seminares einen Corona-Schnelltest für 11€ vor Ort an. 

Das gleiche gilt für unsere Massage-Wochenende M1 am 9.-11.4. und den Mittelstufe-Kurs T2, wo wir uns ab 12.4. über 12 Wochen regelmäßig sehen und intensive Gemeinschaft in der Stadt aufbauen. Ein Ziel ist damit auch, tantrische Gemeinschaften auf Gegenseitigkeit vor Ort zu fördern.

Ganz besonder freue ich mich, mit Johannes Bönig hier in Leipzig einen erfahrenen Tantriker kennen gelernt zu haben. Er gibt am 23.-25.4. eine Einführung in traditionelles Tantra

Seit dem letzten Rundbrief konnte ich zwei Paarseminare geben, wie beworben. Es lohnt sich. Die Themen sind auch nicht auf Massage begrenzt, sondern beziehen Paardynamik und Spiritualität ein, wie ihr es wünscht.  

Tantra-Termine

Im Tantra-Kalender sind gerade nur wenige Termine eingetragen, da alle Anbieter mit Unsicherheit zu kämpfen haben. Schau auf deren Seiten, die hier zusammengefasst sind.

Von anderen, kleineren Anbietern habe ich aktuell wenig gehört. Falls dein Angebot hier nicht genannt ist, schreib mir, was auf der Tantrazentrum-Webseite stehen sollte. Für diesen Sommer gibt es sicher wieder ein breites, lebendiges Angebot.

Liebe stärken?

Mit dem letzten Rundbrief hatte ich aufgerufen, Ideen zur Stärkung der Liebe zu sammeln. Darauf habe ich einige Rückmeldungen bekommen. Hilfreich ist auf jeden Fall:

  • Menschen annehmen wie sie sind. Gute Absichten unterstellen, egal ober sie digital oder analog kommunizieren. Alles mit Humor nehmen, Wertschätzen und Kontakt halten. Einfache Dinge, die Achtsamkeit und Mitgefühl brauchen. Mir hilft die Corona-Krise als Theater zu nehmen, in dem ich eine Rolle spiele, aber nicht bin.
  • Praktische bietet die Arbeitsdefinition „Liebe = Fürsorge“ ein einfaches Mittel unsere Handlungen dahingehend zu prüfen, ob wir gerade liebevoll, d.h. fürsorglich handeln.
  • Feinstoffliche Energie ist weder an physischen Kontakt, noch an digitale Datenleitungen gebunden. Wenn wir uns auf feine Schwingungen einstellen, geht mehr als wir zunächst annehmen. Dafür braucht es aber eine Entscheidung und ein wenig Übung.
  • Tanta ist nicht Berührung, ist keine Massage, keine Sex, keine Zweisamkeit. Tantra ist ein Weg der Befreiung von Anhaftung an Berührung, Zweisamkeit und alten Vorstellungen. Wie wir unser Ego von Abhängigkeiten befreien, davon handelt die tantrische Lehre.

Eine andere Arbeitsdefinition „Gott = Liebe = Lebendigkeit“ hilft uns praktisch darauf zu schauen, unsere Lebendigkeit zu stärken. Die letzten Tage mit Schnee und hellem Sonnenlicht haben Corona scheinbar stark zurückgeworfen. Genieße die Sonne, atme tief durch, nutze die politische erzwungene Entschleunigung für Entspannung und innigen persönlichen Kontakt mit den Wenigen, die du treffen darfst.

Gegen die depressive Müdigkeit einer Corona-Krise hilft auch mehr Pranayama in deine Yogapraxis zu integrieren, oder mal eine QLB-Meditation aufzulegen. Gegen die geschürte Angst hilft Regelmäßigkeit im Alltag und Struktur.

Eine therapeutische Erklärung zeigt, dass wir uns geliebt fühlen, wenn unsere Bedürfnisse gesehen und befriedigt werden. Mit unseren Bedürfnissen und Gefühlen angenommen zu werden, stärkt Vertrauen. Auch wenn es gerade politisch opportun ist, persönliche Wahrheit nicht in der Öffentlichkeit zu sagen, sollten wir die Vertrauen-Transparenz-Spirale in unseren Zusammenhängen stärken. Zeige dich und verstehe die anderen mit deinen/ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Gedanken in einem vertrauenswürdigen sozialen Zusammenhang. In der nächsten Runde kann es dann noch persönlicher werden und Bedürfnisse können besser befriedigt werden. Die ganzheitliche Verbindung von Körper, Geist und Seele kann helfen, in dieser getrennten und polarisierenden Zeit ausufernde Gedankengänge und Grübeleien  zu befrieden.

Leben und Sterben

Seit Monaten werden wir mit Todesstatistiken bombardiert. Aber kaum jemand beschäftigt sich mit dem Tod.

In meinem bisherigen Leben wurde ich nur in meiner Tantra-Ausbildung darauf hingewiesen, mich mit dem Tod zu beschäftigen. In unserer Kultur ist Sterben ein großes Tabu. Dieses Tabu zu befreien und  sich angemessen damit zu beschäftigen kann einen wichtigen Anstoß in der aktuellen Krise geben. Die Erfahrung zeigt, dass durch die Auseinandersetzung mit dem Tod ein positiver Bezug zum Leben gefunden werden kann. 

Häufig wird mit der Frage nach dem Tod so eine Art “Löffelliste” verbunden, was man vorher noch alles machen und erleben möchte. Das drückt in meinen Augen eine kulturtypische “Haben-Mentalität” aus, und alles was dann fehlen würde, wird in der inneren Vorstellung als “Verlust” verbucht.  Demgegenüber würde eine Orientierung im Sein fragen, welche Beziehungen wir noch aufräumen möchten, wo wir anhaften und wovon wir uns verabschieden möchten. In der materialistischen Kultur wird gerne verdrängt, dass das Leben endlich ist. Es fällt nicht leicht, das zu akzeptieren, weil in einer materialistischen Kultur dann nichts übrig bleibt.

Wenn du dich mit der Frage beschäftigen möchtest, ist es gut, vertraute Ansprechpartner zu haben, aber die Beschäftigung mit deinem Leben kann dir niemand abnehmen. Vielleicht kommen große, alte Ängste hoch, vielleicht aber auch Freude über die Wunder des Lebens. Die Fragen von Liebe, Leben, Angst und Vertrauen sind alle miteinander verbunden. Daher empfehlen wir im Tantra auch so oft, die inneren Schatten zu bearbeiten und Bewusstsein ins Dunkel zu bringen.

Die Frage, was du tun würdest, wenn dein Leben nächste Woche zu Ende geht, kann einen wunderbaren Bewusstwerdungsprozess starten. Vielleicht kommen rücksichtslose Gedanken hoch, aber dahinter stehen oft ganz einfache Bedürfnisse nach Liebe. Andererseits ist es ja auch mal gut, ohne Rücksicht auf Rang, Namen und Besitz denken zu dürfen. Letzte Woche habe ich bei einer Freundin auf dem Klo einen Spruch gelesen, der Albert Schweizer zugeschrieben wurde: “Das einzige was im Leben wichtig ist, sind die Spuren von Liebe, die wir nach dem Tod hinterlassen”. 

Das richtige Leben im Falschen?

Zu einem ganzheitlichn spirituellen Leben gehört im tibetischen Tantrismus auch Beteiligung an der “normalen” Gesellschaft. In der aktuellen Krise ist es umso schwieriger die Tagespolitik außen vor zu lassen, da diese sich jetzt anmaßt tief ins private Leben einzugreifen und z.B.  Kindergeburtstage zu verbieten. Die aktuell geschürte Angst ist eine Steilvorlage für autoritäre Strukturen, egal welcher Couleur. Dem müssen wir als bewusst lebende Menschen auch praktisch rechnung tragen, und das Verbindende verschiedener politischer und spiritueller Gruppen zu suchen. Der Grat zwischen polarisierender Trennung und faulen ausgleichenden Kompromissen ist schmal. Darauf zu wandeln wird nicht einfach. 

Dieter Duhm schrieb 1982 in »Aufbruch zur neuen Kultur«: „Was es heißt, ohne Angst zu lieben, ist für die allermeisten nicht einmal mehr vorstellbar, weil die Verbindung dessen, was sie als »Liebe« bezeichnen, mit Verlustangst, Sexualangst, Autoritätsangst, Angst vor Ablehnung, vor dem Alleinsein und Angst vor Verrat so »selbstverständlich« ist, dass die Absurdität der Situation gar nicht mehr wahrgenommen wird. Wahrgenommen werden dann erst wieder die Folgen: Eifersucht, Krankheit, Depression und Zerbrechen der Beziehungen.“

Eine Statement aus Tamera  Corona-Krise: Zeit der Entscheidung kann ich voll und ganz unterschreiben. Daher möchte ich offene tantrische Gemeinschaft in der Stadt stärken, auch im Sinne der Heilungsbiotope, wie sie von Tamera propagiert werden. 

Überwindung von Angst beinhaltet auch ganz praktisch für persönliche Sicherheit zu sorgen und Grundregeln konspirativer Treffen zu beachten, wie es in vielen politisch aktiven Gruppen und für verbotene tantrische Rituale schon immer notwendig war. In unserer Sangha achten wir zum Beispiel darauf, Handys vor Besuch bei Anderen auszuschalten, da sonst eine Kontaktverfolgung (wer wen wann getroffen hat) möglich ist. Außerdem hilft z.B. die Anmeldung eines Gewerbeschein für z.B. Hausmeisterdienste als Nebentätigkeit, die Bewegungsfreiheit bei Ausgangssperre zu verbessern. Für einige ist die DDR noch nicht so lange her. Die Corona-Krise zeigt auch, wie schnell sich sicher geglaubte Verhältnisse ändern können. Ich halte es für realistisch, dass wir uns auf autoritärere Verhältnisse einstellen müssen. Wenn wir klug, achtsam und solidarisch handeln, können wir uns viel Lebendigkeit jenseits der offiziellen Norm erhalten. 

Buchtip

„Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm kann ich auch immer wieder empfehlen. Aber im Moment arbeite ich mich durch ein Buch von Klaus Schwab über „Die Zukunft der Vierten industriellen Revolution“. Eine Empfehlung ist schwierig, aber man sollte aus erster Hand wissen, was die betriebswirtschaftliche Elite des Weltwirtschaftsforum bewegt. 

Im Tantra sind wir es gewohnt, aus dem Hinduismus mehrere Gottheiten auf dem Altar zu haben und mal den einen oder anderen nach Vorn oder hinten zu schieben. Es ist gut zu wissen welche Gottheiten die Mitglieder des Weltwirtschaftsforum verehren. Tatsache ist, dass sich dort viele wirklich Mächtige treffen und absprechen.

Bei der Lektüre denke ich manchmal, das Klaus Schwab als „Überbringer schlechter Nachrichten“  gerne geköpft wird. Dabei scheint er im wesentlichen gute Positionen zu vertreten, wie zum Beispiel die vielfach wiederholte Meinung, dass die Gewinne gerecht auf alle verteilt werden müssen. Vielleicht ist er ja auch nur der „Hofnarr“ der Mächtigen. Möglicherweise ist er ein Idealist? 

Auf jeden Fall ist das Buch geschrieben in einer verquasten BWLer-Sprache mit vielen bedeutungsschwangeren Worten und wenig Inhalt, anstrengend zu lesen und wenig Erkenntnis. Mich erinnert es stilistisch an dogmatische kommunistische Texte der 80er Jahre, nur von der anderen Seite. 

Aber die technischen Entwicklungen, die er dort beschreibt, werden vielfach kommen und wir müssen uns nicht nur dazu positionieren, sondern tatsächlich in der Wertediskussion mitmischen, die dort geführt wird. Als eines der wenigen konkreten Beispiele wird unter „Werte“ eine Spirituosenfirma genannt, die als Beitrag zur „Wertegemeinschaft“ für mäßigen Alkoholkonsum wirbt. Die Verehrung von Wachstum und ein betriebswirtschaftliches Menschenbild  wird transportiert. 

Politisch gesehen sind die Mitglieder des Weltwirtschaftsforum keine „Verschwörer“. Sie sind im Einzelfall ernst zu nehmende politische „Gegner“. Ich frage mich schon lange, warum reiche, gebildete, sozial kompetente Menschen (in den Führungsetagen) teilweise so abstrus asoziale und umweltschädliche Entscheidungen treffen. Bei der Antwort darauf kommt mir tantrisch/hinduistische Spiritualität zu hilfe. Sie verehren einfach die falschen Gottheiten, wie z.B. Wachstum und Geld. Dieser Gedanke sollte noch detaillierter ausgeführt werden, was den Rahmen dieses Rundbriefes sprengen würde. Denn darin liegen Lösungen und Antworten für manche aktuelle Frage bereit. 

und sonst? 

Ich wünsche dir Glück und Zufriedenheit. Möge dein Mitgefühl sich erweitern und Mut und Tatkraft bringen. 

Namasté – Ich grüße das göttliche in dir. Helfried

Tantra Rundbrief 32a 12/2020

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

was soll man sagen, fühlen und denken, angesichts komplexer Situationen? Vielleicht hilft kollektive Intelligenz. Dieser Rundbrief wird in zwei Teilen kommen. jetzt, kurz vor Weihnachten, weil ich eine Idee für individuelle Zweisamkeit teilen möchte und dann Fragen, welche Ideen Ihr noch habt, wie wir die Liebe in unserer Gesellschaft stärken können. 

Tantramassage als Paar lernen?

Tantraseminare und Treffen sind verboten. Manche Anbieter folgen dem Mainstream der Digitalisierung und gehen “online”, aber damit kann ich mich noch nicht anfreunden. Eine Gegenbewegung wäre jetzt erst recht in die Berührung zu gehen und mit Tantramassage das partnerschaftliche Liebesleben zu bereichern. Wir rechnen damit, dass der Lockdown bis Ende Februar weiter geht. In den letzten Monaten haben wir vielversprechende Minni-Seminare mit je 2 Teilnehmern erlebt. Damit können wir auf individuelle Bedürfnisse eingehen, und es wäre als sexualtherapeutische Behandlung auch in Corona-Zeiten erlaubt. 

Die praktische Anleitung geschieht in der Form der 4-Hand-Massage. Griffe werden auf der einen Seite gezeigt und auf der anderen gleich nachgemacht. Das ist es sehr effektiv und ermöglicht sofortiges Feedback. Bei Paaren ist zu bedenken, das für dieses Vorgehen eine gewisse Offenheit notwendig ist, den eigenen Partner zusammen mit einem anderen Menschen zu berühren bzw. sich berühren zu lassen. Die Intimmassage wird am Modell bzw. Film gezeigt und die konkrete Berührung bleibt den Partnern vorbehalten. 

Mehr dazu auf auf der Webseite.  Wenn Ihr Interesse habt, schreibt eine Mail mit deiner Rufnummer. Wir telefonieren dann zu Details und können Termine vereinbaren. Vielleicht ist diese Idee ja auch für den weihnachtlichen Gabentisch geeignet?

Liebe Stärken?

Im Rahmen der Corona-Krise wird viel Angst geschürt. Es gibt auch berechtigte Furcht vor Erkrankung, Repression oder Verarmung, aber ich möchte hier den emotionalen Aspekt diffuser Angst beleuchten.

Angst ist der große Gegenspieler der Liebe. Eine Gesellschaft, in der Angst geschürt wird, wird eine lieblosere Gesellschaft! Bei echter Not, können wir oft Solidarität, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl erfahren. Aber diffuse Ängste beeinträchtigen unsere Liebesfähigkeit. Die Beschäftigung mit potentiellen Gefahren, die für uns keine wirkliche Handlungsrelevanz haben, fördert Misstrauen. Liebe braucht Vertrauen. Mit Liebe meine ich ein frei fließendes, schenkendes Prinzip, und keinen Tauschhandel oder Sicherheit durch Verbindlichkeit. Liebe drückt sich auch in Lebensfreude aus. 

Gerade in Zeiten von Corona ist also eine zentrale Frage, was wir tun können, um die Liebe zu stärken — in unserem eigenen Leben und der Welt um uns herum? Was stärkt Vertrauen? Was fördert Lebensfreude? Ich persönlich fühle mich oft hilflos und würde gerne durch Anregungen lernen. Angesichts der grassierenden Angstmache sind gerade wir Tantriker gefordert kompensatorisch etwas mehr Liebe in die Welt zu bringen, und da bin ich gespannt auf eure Beispiele und Antworten, die in den zweiten Teil dieses Rundbriefes einfließen sollen.

Einen Tantrakalender für alle kann ich angesichts der Planungsunsicherheit nicht erstellen, aber eine Linkübersicht auf die verschiedenen Anbieter und ihren Umgang mit den aktuellen Herausforderungen kommt in Runbrief Teil-B.

Liebe Grüße und Namasté
Helfried

Tantramassage für Paare

Massage will gelernt werden. Auch wenn viele Naturtalente intuitiv gute Massagen geben hilft fundiertes Wissen weiter. Professionelle Massage erfordert üblicherweise eine Mehrjährige Ausbildung. Wir kommen mit einen Ausbildungszyklus für Gruppen über 3 Wochenenden recht weit. Die nächste Termine für M1, M2 und M3 kannst du auf unserer Webseite nachschauen.

Die Yoni- und Lingam-Massage ist für viele eine Herausforderung in Gruppen. Was liegt da näher, als sich diesen Teil mit dem eigenen Parter unter Anleitung eines individuellen Lehrers oder Lehrerin anzueignen?

Die Termine können flexibel vereinbart werden. Allerdings braucht Tantramassage Zeit zum Lernen. „Tages-Seminare“ halten wir für unseriös. Auf der Grundlage guter Massage-Fähigkeiten bieten wir Paar-Seminare über ein Wochenende (Freitag 15 Uhr bis Sonntag 17 Uhr mit ca. 20h Unterrichtszeit) an.

Leitung: Helfried oder Soluna

Kosten pro Paar Normal: 800€
Ermäßigt: 650€ für Geringverdiener bis 3000€ netto gemeinsam, und 500€ Sozialpreis für Einkommen unter 2000€.

Wir verpflegen uns selbst und kochen gemeinsam und ihr könnt im Massage-Raum übernachten, so das wenig zusätzliche Kosten entstehen. Wenn die Termine auf Werktage gelegt werden, ist noch mal ein Nachlass von 100€ möglich.

Kleingruppen-4-Hand: Die Ausbildung für Paare und Kleingruppen von 2 Teilnehmern wird von Helfried oder Soluna allein geleitet und nur bei Bedarf durch Assistenz ergänzt. In Kleingruppen kann das Curiculum sehr individuell angepasst werden, z.B. auf spezielle körperliche Einschränkungen eingehen oder auf vorhandenes Wissen aufbauen. Die praktische Anleitung geschieht in der Form der 4-Hand-Massage. Griffe werden auf der einen Seite gezeigt und auf der anderen gleich nachgemacht. Das ist es sehr effektiv und erlaubt sofortiges Feedback. Bei Paaren ist zu bedenken, das für dieses Vorgehen eine gewisse Offenheit notwendig ist, den eigenen Partner zusammen mit einem anderen Menschen zu berühren bzw. sich berühren zu lassen. Die Intimmassage wird am Modell bzw. Film gezeigt und die konkrete Berührung bleibt den Partnern vorbehalten. Die Vierhandmassage wird oft als besonderer Vorteil empfunden werden, Ziel der Ausbildung sind aber individuelle Massagen. Vierhandspezifische Details werden nur am Rande behandelt.

Anmeldung per Mail oder über das Anmeldeformular.

Tantra Rundbrief 31 – 08/2020

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

seit dem letzten Rundbrief hat die Corona-Krise die Welt verändert. Frage ist, ob das Potential einer Wendung zum „Guten“ ausgeschöpft werden kann, oder ob der massenhafte Aufruf zu „social distancing“ jahrelange (tantrische) Arbeit für mehr Berührbarkeit und emotionale, herzoffene Nähe zunichte macht?  Um euch hier nicht mit einer weiteren Corona-Diskussion zu belasten, beschränke ich mich auf den Aufruf: Verschenke gerade jetzt öfter ein Lächeln (kompensatorische, wo viele Menschen in der Öffentlichkeit physische Distanz mit dem vermeiden von Blickkontakt verwechseln) und bleibe emotional offen (gerade in der polarisierenden Krise).

Tantra geht weiter und lässt uns neue Erfahrungen machen. Mara und Silvio berichten vom (Online-) Open-Heart-festival das viele feine Schwingungen erstaunlich gut über die Internetleitungen gingen, bzw. immer schon medienunabhängig übertragen wurden.  Wir sind mehr, als unser physischer Körper. Unsere Seelen sind eh miteinander und mit dem göttlichen verbunden. Unsere Beziehungen/Verbindungen machen das Leben lebenswert; unsere Beziehungen zu Mensch und Natur. Wir streben danach, diese Verbindung zu spüren; eine Einheitserfahrung zu machen. Leider bewertet unsere materialistische Mainstream-Kultur unsere Beziehungen häufig nach „soll“ und „haben“ und setzt unsere ausgereiften Egos in „Konkurenz“-Beziehungen. Die Identifikation mit unserem Ego und unserem Körper, also mit unserer Persönlichkeit, zu lockern sollte regelmäßige spirituelle Praxis sein.

Tantrazentrum

In Leipzig ist unser kommender Tantra-Einsteigerkurs ab 14.9. bereits zur Hälfte ausgebucht. Über 10 Wochen bieten wir einen fundierten Einstieg in Tantra, jeweils Montag Abend. Dieser Kurs wird „analog“ stattfinden. Aus diesen Kursen ergeben sich auch immer schöne Kontakte vor Ort in Leipzig, weil wir regionalen Bezug haben.

Wenn du mal vorsichtig in Tantra reinschnuppern möchtest, laden wir dich am 7.9. ein, zum Vortrag und Mini-Workshop „Tantra – ein Beziehungsyoga„.

Eine umfassende Grundlage von Tantra, sozusagen unser Jahrestraining, vermitteln wir (Soluna und ich) als modulares System mit dem Tantra-Einsteigerkurs ab 14.9. als Grundlage und weiter mit Tantra-2-Kurs, und den Massage-Wochenenden M1, M2, M3. Wenn du dich dafür entscheidest, gibt es einen Bundle-Preis mit 20% Rabatt und durchgehend Yoga-Karte.

Der Massage-Seminarzyklus über drei Wochenenden mit Grundkurs, Dynamik und Sinnlichkeit und als Königsdisziplin Yoni&Lingam-Massage bietet eine solide Grundlage für Berührungsqualität. 

Kurz-Nachrichten

Neu in Leipzig ist das Intaeger – Atelier für Sinnlichkeit von Frauke Spangenberg und Daniela. Sie verbinden tantrische Berührungskunst mit anderen Künsten, insbesondere in Form fotografischer Berührung (natürliche Aktfotografie), Blumen, Musik und Posie. Mehr bei www.massage.intaeger.de.

Sandy Seidel verschiebt einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf online Aufstellungen und Paarworkshops. Siehe www.tantracoaching-in.de

Das Seminarzentrum Anukan in Dresden möchte besonders auf den Beginn der Anukan-Massage-Ausbildung ab 20.8. hinweisen. 

Im Zusammenhang mit dem Versuch im Rahmen des ProstSchG, Tantramassage als Prostitution zu diskriminieren hat das Amtsgericht Stuttgart am 3.7.2020 das Dakini freigesprochen (Urteil Az.: 4 OWI 25 Js 111521/19). Tantramassage sei vor dem Hintergrund des Schutzzwecks des ProstSchG nicht als sexuelle Dienstleistung i.S.v. §2(1) ProstSchG anzusehen.

Thomas Becher (Momoart) massiert ab sofort in dem akustisch spannenden Feld von Naturschallwandlern. Die 3D Hologramme entführen Dich in den realistischen Sound eines Frühlingswaldes mit Vogelgezwitscher, oder einfach sphärisch schöne Klänge.  Die ersten Menschen die im Juli dieses Erlebnis testen konnten, waren begeistert.
Weiter erfreuen sich die Handarbeitsabende / Handwerkerabende immer größerer Beliebtheit. Das ist erfreulich, denn in deutschen Betten ist es – nicht nur für die Frauen – häufig immer noch zu eintönig und der Sex zu egozentriert. All zu oft klagen Paare in der Therapie über Lustlosigkeit, wie sich dann aber häufig raus stellt ist es nur die Lustlosigkeit auf den Sex, der gerade im Angebot ist, auf den der Partner/ die Partnerin keine Lust hat. Da ist es doch toll, dass 95% unserer Sexualtiät gelernt sind. Wir können uns jederzeit verändern und dazu lernen. 
In Geschlechter getrennten Gruppen vermittelt Thomas Ansätze und Ideen einmal anders an die partnerschaftliche Sexualität heran zu gehen. Achtsamkeit, Präsenz und Aufmerksamkeit spielen dabei ebenso eine große Rolle, wie das loslassen der Zielorientierung auf den Orgasmus. Es geht bei gutem Sex doch eher um eine gemütliche Cabriofahrt mit vielen kleinen Stopps an einem schönen Sonntag, egal wie weit man am Ende kommt. Und nicht um einen möglichst schnellen und kurzen weg von A nach B.
Neben Anatomie, wie groß ist die Klitoris und wo genau liegt die Prostata, vermittelt Thomas den knapp 2 Stunden eine schöne Coreographie für eine Intimmassage des Partners. Aber mindestens genau so wichtig ist der Austausch der Teilnehmer untereinander. Die häufig erste erleichternde Erkenntnis ist, dass andere Paare mit den selben Themen kämpfen. Allzuoft kommen Sätze wie: „Und ich dachte, nur mein Partner wäre so“; …
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich gerade die Handrabeitsabende für Frauen, denn gerade Frauen wissen häufig immer noch zu wenig über Ihr eigenes Geschlecht, gerade den Vaginalen Innenraum. Und wie soll ich dem Partner , der Partnerin kommunizieren was ich mir wünsche, wenn ich selbst es nicht weiss oder ausdrücken kann. Eine schöne Möglichkeit ist auch die geführte Schoßraum Meditation, in der die Frau in 2 Stunden meditativ Ihren Beckenboden und Schoßraum erforscht. 
In Würzburg (also etwas weiter weg von Leipzig) entwickelt sich um Klaus Burmeister, ein Zentrum unter dem Namen devapujana-tantra.de. Ich kenne Klaus über Secret-of-Tantra und freue mich über immer mehr lokale tantrische Zirkel.

Das Diamond-Lotus hat endlich eine gütliche Einigung mit Anuseva gefunden. Der jahrelange Streit hatte die Szene belastet. Seit dem 20. Juli bietet Suriya wieder Tantra-Yoga an, nach Monaten Corona-Zwangspause. Massagen gibt es auch wieder, mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept. Und ab September soll es im Diamond Lotus wieder Workshops geben, die Termine findest Du wie gewohnt auf der Website.
Mein Namensvetter Helfried Siegel (01575 – 6 93 63 99) bittet mich weiterzuleiten, dass er einen Mitbewohner sucht, der mit ihm die Wohnung in der KarLi (Wohnküche mit großem Sonnenbalkon, Bad mit Fenster) teilen mag und dabei ein schönes sonniges 20-qm-Zimmer mit Holzboden und -fenstern bewohnen darf.

Literaturtip:

Das „Kali-Kaula – Ein Handbuch der tantrischen Magick“ von Jan Fries ist ein ganz schöner Schinken, aber das schlimme daran ist, das die meisten Seiten sehr kompakt mit interessanten Informationen gefüllt sind. In einer gut lesbaren persönlichen Form beschreibt er das große Spektrum tantrischer Richtungen und deren Herkunft mit vielen Quellenhinweisen auf tantrische Originalschriften. Er gibt aber auch sehr konkrete Anleitungen für persönliche Meditations-Praxis.

Meinung

Eine Bemerkung über Corona sei mir noch erlaubt. Während sich die sächsische Landesregierung mit bewertenden Äußerungen in der Diskussion (relativ) zurück hält, sind es in meiner Wahrnehmung besonders die (bisher neutralen) Digitalkonzerne, die immer wieder (und teilweise penetrant) auf den „offiziellen“ Corona-Kurs verweisen. Sie gehören aber zu den direkten Nutznießern dieser Angst-Krise. Ist das nicht auffällig?

Grundsätzlich sind Menschen die ihre körperlichen psychosozialen Bedürfnisse schlecht befriedigen können leichter manipulierbar. In so fern spielt „social distancing“ auf Dauer der kapitalisitschen Werbung und autoritären Gruppen in die Hände. Das die Demo am 2.8. in Berlin, die als eine der größten Demonstrationen in letzter Zeit, die eine breite Gesellschaftliche Unterstützung ausdrückt, mit dem Verweis auf nicht ausreichende „Distanz“ aufgelöst wird, lässt aufhorchen. Noch dazu, wenn die Berichterstattung der Mainstream-Medien sich so gar nicht mit den Augenzeugenberichten zusammen bringen lässt. Mehr zu Corona und meine politische Meinung auf Kulturtempel.de.

Tantra Rundbrief 30, 2/2020

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

der Frühling scheint etwas verfrüht vor der Tür zu stehen. Seit dem letzten Oktober hat sich bei mir, aber auch in der Tantra-Szene in und um Leipzig wieder einiges getan.

Mich hat kurz vor Weihnachten eine Blinddarmentzündung aus dem Verkehr gezogen. Nach dem Aufwachen aus der OP habe ich es als spirituelles Ereignis empfunden, zu leben. Vor 100 Jahren, oder in anderen Gegenden der Welt, würde ich diese Zeilen jetzt nicht mehr schreiben können. Leider gab es dann eine Komplikation, so das eine zweite schwerere OP mit längerer Genesungszeit mich für weitere Wochen lahm gelegt hat. Seit einer Woche komme ich endlich wieder zu regelmäßiger Yogapraxis und Körper und Seele danken es mir. Etwas besonderes war die Erfahrung, daß es mir über mehrere Wochen jeden Tag merklich besser ging.

Jetzt geht das Leben in Fülle weiter. Das Frauen-Ölritual (noch Plätze frei) und Sangha-Ritual am kommenden Wochenende. Dann unser Massage-2-Wochenende und der Leipziger Yogatag.

Kurz-Nachrichten

Der bekannte Tantra-Lehrer Andro (Andreas Rothe) ist am 22.12.2019 im Alter von 79 Jahren in Brasilien überraschend verstorben. Ich persönlich verdanke ihm viele wichtige Lernschritte und habe in ihm einen warmherzigen und klar denkenden visionären Mann kennen gelernt. Verschiedene aktuelle Tantralehrer haben ihm Nachrufe gewidmet, die diesen Rundbrief sprengen würden. Siehe u.a. die Antinus-Gemeinschaft. Sie laden ein zur Totenfeier am 7.3. von 15 bis 19 Uhr im Diamond-Lotus (Bautzener Straße 3, 10829 Berlin).  ­

Nach einem Jahr Babypause geht der Smygadans weiter. Am 21.3. laden Caris und Mandus (und Aramis) erneut zum Tanzen und mehr ein.

Das Programm zum Open-Heart-Festival von Secret-of-Tantra in Belzig am 1.-5.7.20 nimmt langsam gestalt an.  Soluna und ich sind mit einem Welle-Workshop mit dabei.

Der Leipziger Yogatag 2020 am Samstag, 4.4.ist zunächst eine gute Möglichkeit sich für die eigene Yogapraxis neue Anregungen zu holen. 38 verschiedene Yogastunden über die ganze Stadt verteilt und abends ein gemeinsames Mitsing-Konzert. Zu beobachten ist auch eine immer größere inhaltliche Durchdringung von Yoga und Tantra.

Anjoka hat zwischenzeitlich ein Studium der Indologie aufgenommen und eignet sich die Sprachen an, um z.B. Texte des kashmirischen Shivaismus im Original zu lesen. Ihre Tantra-Kurse kommen zustande, sobald 8 Teilnehmer sich gemeldet haben.

Karsten Wolf wird sich mit der Kerzenwerkstatt auf Weihnachtsmarkt und Onlinehandel konzentrieren und sucht für die Tantra-Angebote neue Räume.

Der TMV trägt jetzt den vollständigen Titel: „Tantramassage-Verband e.V. – Berufsverband für zertifizierte tantrische Körperarbeit und sexuelle Gesundheit„. Nach langer Auseinandersetzung um den Namen und das Image von Tantra, vor allem im Zusammenhang mit dem ProstSchG soll das Wort Tantra seriös vertreten werden und nicht dem Rotlichtmillieu zu überlassen. Inzwischen wurde auch erstmalig von einem Gericht (Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen) die ausufernde Anwendung des ProstSchG zurecht gerückt und die Anwendung auf den „Maßgeblichen Schutzzweck des Gesetzes“ beschränkt.

Buchtip

Ich muss gestehen, das ich ein Fan der Bücher von Hans-Joachim Maaz bin. „Die neue Lustschule“ beschreibt differenziert viele Faccetten der Sexualität und Beziehung und prägt die Begriffe „Körperlust“ und „Beziehungslust“, die sich gegenseitig stärken.  Mit seinem psychoanalytischen Hintergrund zeigt er viele Fallstricke unserer frühen Prägungen auf, und ermutigt zu guter Kommunikation (mit vielen Beispielen). Tantra und Spiritualität werden nur erwähnt, aber für mich entsteht der Eindruck, das er mitten drin steht.

Tantra Rundbrief 29, 10/2019

Liebe Tantrika und Freunde in und um Leipzig,

in diesem Rundbrief möchte ich zusammenfassen, was zum Thema Tantra bei uns geplant ist, was passiert ist und sich entwickelt, und was unter Tantra in nächster Zeit angeboten wird.

Während ich das schreibe, dröhnt im Hintergrund Trommeln und Grölen der Fußballfans und in jeder Seitenstraße im ganzen Stadtviertel steht Polizei und täuscht Sicherheit vor. Ist die Aggressionen der Fußballfans in geregelte Bahnen zu lenken? Oder (so der scherzhafte Vorschlag einer Frau beim Hausbrunch) würden sie besser durch Tantramassage befriedet werden?

Tantra-Semester

Nach mehreren Jahren Erfahrung und inzwischen über 300 Kursteilnehmern wollen wir hier in Leipzig ein neues, tiefer gehendes Kursformat angehen. Wir bieten ein “Tantra-Semester” an (vergleichbar einem “halben” Jahrestraining) mit lokalem Bezug, kostengünstig ohne Übernachtungskosten, mit wöchentlichen Treffen, die Tantra in den Alltag integrieren und eine lokale Gemeinschaft entstehen lassen. Ein breites Spektrum an Wissen und Erfahrung als Ausbildungsteil und eine geschützte Gemeinschaft mit Raum für Selbsterfahrung, persönliche Entwicklung und echten Kontakt. Wir möchten in diesem Kurs auch Tantramassage integrieren und treffen uns dafür für ein verlängertes Wochenende. Zum Abschluss-Ritual nehmen wir uns auch ein Wochenende Zeit des tieferen Einlassens. Wer ist dabei?

Weitere Angebote im Tantrazentrum-Leipzig:

Kurznachrichten

  • Soluna wohnt jetzt mit uns im Hausprojekt Stefanzweig21 , hat ihre Yogalehrer-Ausbildung abgeschlossen und bietet ab 14.11. wöchentlich Kaula-Tantra-Yoga an und nach Vereinbarung Ayurvedische Yogamassage. 
  • Helfried hat sich Yogisch weiter gebildet und bietet ab 29.10. Tuch-Yoga an. 
  • Tantramassage 2+1-Coaching bzw. Kleingruppen-Seminare nach persönlicher Terminvereinbarung werden in letzte Zeit häufiger angefragt. Vielleicht etabliert sich ja diese Form sexueller Bildung für Paare endlich etwas besser. 
  • Anjoka macht nach ihrer Babypause weiter und bietet Kleingruppen-Seminare nach Vereinbarung mit Kinderbetreuung an und 12-Wochenkurse. Weiter hat sie ein Studim der Indologie an der Uni aufgenommen und plant Lesungen von heiligen Schriften aus dem kaschmierischen Schivaismus. Siehe www.tantra-weg.de.  
  • Der Liebesletter von Ailu und Caris pausiert gerade, weil ein weiterer neuer Erdenbürger eine gute Landung haben soll. 
  • Das Open-Heart-Festival, bei dem Secret-of-Tantra gute Tantralehrer aus dem ganzen Land zusammen bringt, läuft kommendes Jahr 1.-5.7.2020.
  • Die Überschneidungen der Leipziger Tantra-Szene mit Freitanz sind groß. Tanz gehört zu Tantra und Barfußtanz in der Artistik-Halle ist eine gute Gelegenheit, sich zu sehen. Der Nächste ist am 2.11. 
  • Stefan, Alex und Michaela starten eine neue Serie von BeFree-Tantra in Leipzig.
  • Diamond-Lotus geben Frauen mit Verweis auf den “Gender Pay Gap”, also die Tatsache, das Frauen durchschnittlich immer noch 21% weniger Lohn bekommen eine Ermäßigung bei ihren Seminar. 
  • In letzter Minute meldet AnuKan den Beginn eine Ausbildung zum Sexualberater mit Dr. Frank Kietzcker und Ann-Marlene Henning ab 7.11. in Dresden. 
  • Für einen impuls-Vortrag auf dem nächsten Sangha-Treffen sammele ich Stichpunkte, was eigentlich eine “Liebesschule” an Fächern/Kursinhalten anbieten müsste. 
  • Nachträge ergänze ich auf der Webseite. 

Sangha

Seit letzten März trifft sich die “Sonntags-Sangha” (SoSa) regelmäßig einmal im Monat und über eine Telegram-Gruppe vernetzt zu vielen kleinen persönlichen Treffen zwischendurch, am See oder zur Umzugshilfe, so das es eine Freude ist, die Entwicklung zu sehen. Offene Menschen mit viel Neigung zum Kuscheln, aber auch der tantrischen Bereitschaft Schattenseiten anzuschauen. Zum aktuell geplanten zweiten Ritual-Wochenende, wo in der Vorankündigung von einem Ritual mit sexueller Energie gesprochen wurde, tauchen dann doch wieder (aus erfahrener Sicht erwartbare) emotionale Turbulenzen auf. Ich bin zuversichtlich, daß wir das Boot durch diese Untiefen hindurch manövriert bekommen, aber es zeigt auch wieder deutlich, das Tantra mehr ist als kuscheln. Und das Gemeinschaftsbildung ein längerer Prozess des persönlichen Einlassens ist und gemeinsame inhaltliche Ausrichtung braucht. Gemeinschaft brauch eine gute Mischung von “nach außen” in die Welt bringen und “nach innen” Beziehungen pflegen und Bedürfnisse stillen. Als Ziel geben wir mit einem breiten Grinsen den Bau einer “tantrischen Kathedrale” an. So etwas braucht ja bekanntlich ein paar Jahrhunderte. Ein erster Schritt könnte sein, als Sangha einen Tantra-Salon als Veranstaltung öffentlich anzubieten. Der Yoga-Salon oder Integrale-Salon in Leipzig sind da gute Vorbilder. Wir melden uns.

Tantra – Yoga

Yoga und Tantra haben viele gemeinsame historische Wurzeln. Wenn man bedenkt, das selbst in der Hatha-Yoga-Pradipika tantrisch-sexuellen Methoden mit Vereinigung beschrieben werden, wird eine Trennung immer unsinniger. Nur sind für allgemein sexuellen Methoden besondere Schutzräume und persönliche Reife notwendig. Die Ferse 85 bis 94 im 3. Kapitel werden oft nicht übersetzt, aber sie sind da. Link

Kaula-Tantra-Yoga

Kaula Tantra Yoga basiert auf Meditation und Tiefenentspannung. Du „fließt“ in die Asanas. Du lernst das Nicht-Tun im Tun auf einer so tiefen Ebene, dass es sich auf deinen Alltag überträgt. Körper, Geist und Seele werden wieder als Einheit erfahrbar. Dein Atem ist das verbindende Element. Außerdem wirkt diese sehr alte Tridosha-Reihe, die traditionell 2,5 bis 3 Stunden (heutzutage gekürzt 1,5 Stunden) praktiziert wird, sehr harmonisierend auf alle 3 ayurvedischen Dosha-Typen. Wir praktizieren in lockerer Kleidung, ohne Musik und nutzen evtl. einen Gurt zur Unterstützung. Ayurvedische Yoga-Massage Die Ayurvedische Yoga-Massage verbindet traditionelle Techniken aus der Ayurveda-Massage mit passiven Dehn- und Bewegungselementen aus dem Yoga. Je nach Wunsch wirkt sie äußerst entspannend durch langsame, sanfte und eher großflächige Berührungen oder anregend und kreislaufaktivierend durch tiefe dynamische Massage-Techniken. Sesamöl und Kalmuswurzelpulver pflegen und reinigen den Körper zusätzlich über die Haut. So entspannt und erfrischt erleben Sie ein neues Körpergefühl.

Vamos-Leipzig

Für Horst und Kristin erfüllt sich eine Vision, in Leipzig einen schönen Raum anbieten zu können. Wir haben den ehemaligen Spielraum von Stephan Roebers übernommen und hier drin seit September das Vamos geöffnet. Vamos bedeutet für uns – lasst uns zusammen losgehen… und so bieten wir jeden Morgen u.a. Meditationen an, um uns  zu ermuntern, an der täglichen Praxis dranzubleiben und ein sich gegenseitig unterstützendes Feld erlebbar zu machen. Bei uns kann man auch laut sein, zum Beispiel bei der Dynamischen und der Kali-Meditation. Das Vamos kann auch gemietet werden und ist für tantrische Veranstaltungen sehr geeignet. Bisher konnten wir schon den ZEGG-Freundeskreis, Stefan mit seinen befree-Tantra-Abenden und ab Dezember dann auch die Kuschelparty bei uns willkommen heißen. Weitere Infos findet ihr auf www.vamos-leipzig.de – Fragen und Nachrichten an uns per vamos.leipzig@gmail.com

ProstSchG

Auf der politischen Ebene wird im Zusammenhang mit dem ProstSchG auch ein Rechtsruck der Gesellschaft spürbar. Manche Ordnungsämter versuchen so weit zu gehen, auch Tantra-Seminare unter die diskriminierenden Verfahren des ProstSchG zu drücken. Erste Berichte von Kontrollen des Ordnungsamt Leipzig bei klassischen Sexarbeiterinnen zeigen von welch diskriminierender Geisteshaltung dieses Gesetz geprägt ist. Die Frauen werden von den Beamten pauschal geduzt, die Klarnamen werden offen in Notizbüchern der Beamten gezeigt, und weitere subtile, abfällige Bemerkungen würden sich die Beamten wohl in keiner anderen Branche trauen. 

Auf der anderen Seite gibt es auch Lichtblicke. So hat ein unabhängiges Gericht (VG Gelsenkirchen, Az.: 5K4649/18) in einer baurechtlichen Frage geklärt, daß seriöse Tantramassage “keinesfalls mit unter Umständen gleichlautenden Angeboten aus dem Rotlichmilieu zu verwechseln” sind, und daß es auf die Gesamtumstände im Einzelfall ankommt, und um den “maßgeblichen Schutzzweck des Gesetzes .., nämlich die (sexuelle) Selbstbestimmung von Menschen in der Prostitution möglichst umfassend zu schützen (BT-Drs, Nr 18/8556, S. 33). 

Ähnlich wollte das Arbeitsamt Leipzig die Genehmigung für einen Umzug verweigern mit dem Hinweis, das die Antragstellerin sich mit Tantra beschäftige und der zukünftige Wohnort im Sperrbezirk liegen würde, worauf die Richterin beim Sozialgericht mit einer wegwerfenden Handgeste sagte, das Sie sich mit dieser Argumentation gar nicht beschäftigen wolle. 

Nach langer schriftlicher Auseinandersetzung wurde auch mir (mit dem Tantrazentrum-Leipzig) vom Ordnungsamt Leipzig per Mail bescheinigt, das nach Prüfung des Einzelfalles (wie es das Bundesfamilienministerium gebietet) meine Tantra-Angebote nicht unter das ProstSchG fallen, da sie im Zusammenhang mit meiner therapeutischen Tätigkeit zu sehen sind. Also endlich Vernunft in dieser Sache. 

Qualityland

Wie in dem empfehlenswerten Roman „Qualityland“ von Mark-Uwe Kling haben wir immer öfter mit anonymen Algorithmen zu kämpfen und menschliches Maß wird häufiger der Arbeits-Effizienz geopfert. Letztes Jahr konnte ich die Ablehnung der Werbung für ein Tantra-Event bei Facebook noch durch persönliche Intervention beim Support freischalten lassen. Diese Jahr habe ich diese Option bei Facebook nicht mehr gefunden. Die Algorithmen bei Facebook verweigern “Tantra”-Werbung. Das verwundert den nicht, der in Facebook einen prüden amerikanischen Konzern sieht. 

Ähnlich scheint sich die Deutsche Bank bzw. ihre Zweigstelle Postbank zu agieren. Dem tantrisch inspirierten Seminarzentrum Anukan wurde (vermutlich wegen des Prostitutions-Vorwurfs aus dem ProstSchG gegen Tantra) das Konto gekündigt. Ich habe daraufhin die Bank aufgefordert sich dazu zu erklären und die Kündigung meines Kontos angekündigt. Man braucht keine Geschäftsverbindungen mit sexualfeindlichen Unternehmen oder Umweltsündern führen. Im Gegensatz zu Qualityland haben wir heute noch Freiheiten, die es zu verteidigen gilt.

Buchtip 

Ein paar Tage mit fortgeschrittenen Tantrikas bei Berlin unter der Leitung von Mara und Silvio waren mal wieder ein schönes Energie-Bad für mich mit vielen Inspirationen. 

Das Buch “Wenn Sex intim wird” von Dr. Krishnananda und Amana Trobe beschreibt drei Ebenen von Sexualität und hat für das erfahrene Lehrer-Paar noch wichtige weitere Inspiration liefern können. Nach vielen Jahren der Auseinandersetzung mit Sexualität wird das Liebes und Sexualleben als gut, wie nie zuvor glaubhaft beschrieben. Ich selbst bin noch beim Lesen, aber jetzt schon erfreut über den frischen und klaren Schreibstil. Es geht um die Synthese von leidenschaftlich erregender Sexualität (die auch geeignet ist, unangenehme Gefühle auszublenden) und der emotionalen Sicherheit intimer Partnerschaft, die verletzlichen Gefühls-Schichten erlaubt sich zu zeigen. So lange die alten Verletzungen nicht verheilt sind, ist unbeschwerter, erregender Sex mit intimer, emotional offener Partnerschaft oft schwer vereinbar. 

Liebesschule

ENTWURF

Die Schule des Lebens ist umfassend. Der Teilbereich, wie wir mehr Liebe in die Welt bringen, wird aber selten in einem Curiculum systematisch aufgenommen. Was müsste eine „Liebesschule“ für Fächer und Themen anbieten. Ich möchte hier eine Sammlung zusammen stellen.

  • Ganz weit hinten im Curriculum sollten auch Kenntniss über Fortpflanzung, Verhütung und Infektionskrankheiten gelernt werden. Aber womit fangen wir an?
  • Es geht definitiv los mit Erfahrungslernen in der Schwangerschaft, ob Vertrauen in die Welt entsteht? In welchen Hormonen wir im Fruchtwasser schwimmen (Angst oder Glücksgefühle)? Und ob grundlegende Bedürfnisse befriedigt werden können (giftfreie Ernährung, Sauerstoff, Ruhe/Musik/Geräusche, …)?
  • Nach der Geburt geht es weiter mit Erfahrungen von Bonding, Bindung, Autonomie, Selbstwert, Identität, Lust und Sinnhaftigkeit. Die Erfahrungen bei der Befriedigung dieser psychosozialen Grundbedürfnisse prägen unsere Beziehungen. Was schief gelaufen ist oder verpasst wurde, muss nachgeholt werden.
  • Mit der Pupertät geht es dann etwas konkreter zu den Themen einer Liebesschule im engeren Sinne. Der „neue“ Körper mit seinen fremdartigen Hormonschwankungen muss neu kennen gelernt werden.
  • Wahrnehmen, bennen, ausdrücken und gestalten von Emotionen.
  • Wahrnehmen, bennen und ausdrücken von Bedürfnissen
  • Geeignete, vielfältige Strategien entwickeln die eigenen Bedürfnisse (sozialverträglich) zu befriedigen.
  • Mitgefühl, die Gefühle und Bedürfnisse meines Gegenüber erkennen und darauf angemessen reagieren.
  • Mit unserem Körper und Atmung die eigenen Gefühle mitgestalten.
  • Mit unseren Einstellungen und Wissen die eigenen Körper und Gefühle gestalten
  • Berührungsqualität wird gelernt beim Streicheln, Küssen, Massieren, Halten, Balgen, … und später auch beim Sex
  • Erotisieren von Erregungsquellen wird gelernt.
  • Erregungsmodi werden durch Lernen erweitert
  • Sprachen der Liebe verstehen lernen (Chapman)
  • Ein Geheimnis langjähriger Partnerschaften ist die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu verlieben.
  • Wertschätzende und gewaltfreie Kommunikation braucht Übung
  • Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen
  • Verantwortung für die Folgen bestimmter Handlungen da lassen, wo sie hin gehören.
  • ?

… jetzt fehlt erst mal die Zeit, weiter zu machen. Es ist eh‘ nie abschließend.

Liebe Grüße und Namasté (Ich verehre das Göttliche in dir)
Helfried